Ich bin Shanta Shakya

Yala Craft ist mein Betrieb. Ich arbeite als traditioneller Künstler in Patan, Lalitpur (die Stadt der Künstler), Nepal – ein Ort, an dem Tradition und Kreativität ineinandergreifen. 
Inspiriert von früheren Generationen erlernte ich die filigrane Handwerkskunst und die aufwendige Kunstfertigkeit der Herstellung von Buddha Statuen. 
Verwurzelt in der reichen Tradition meines Erbes habe ich mein Leben der Bewahrung und Weiterentwicklung der Kunstform gewidmet, die über die Jahrhunderte weitergegeben wurden. Mit jedem von mir geschaffenen Werkstück verbinde ich mich mit der Weisheit meiner Vorfahren und hauche ihrer zeitlosen Kunst neues Leben ein.


Geführt von meinem Vater, einem Meister dieser Kunst, begann ich als junger Mann die Lehrzeit, die mir in die Welt der traditionellen Filigranarbeiten, der anspruchsvollen Herstellung von außergewöhnlichen Dharma-Stücken öffnete. So konnte ich nicht nur praktische Erfahrungen sammeln, sondern auch ein tiefes Verständnis für die Techniken und Materialien entwickeln, die unsere Kunst seit Generationen prägen.


Ich lade Sie ein, mit mir die Verkörperung von Tradition und Innovation zu erkunden, die in jeder meiner Kreationen steckt. Erfahren Sie das subtile Gleichgewicht zwischen der Ehrung der Vergangenheit und der Umarmung der Zukunft, die den Geist der Kunst der traditionellen buddhistischen Kunst lebendig hält.

Fotos aus meiner Werkstatt. Dank an Ayla Maagdenberg

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Fragen und Antworten

Was ist Filigran

Filigran ist eine Technik, mit der aus feinen Metalldrähten ornamentale Muster gebildet werden. Ich lege diese Muster mit Kupferdraht auf die Kupferoberfläche auf. Und anschließend verbinde ich sie mit Hartlot – oder Feuerlot.

Erst kommen geschwungene Außenformen, meist sind sie spiralförmig, diese fülle dann mit feinen Elementen. Die kleinen, kurz geschnittenen Elemente haben einen ösenförmigen Kopf und sind bogenförmig geneigt. Diese bilden die Füllung. Durch den Auftrag der Drähte entsteht ein lebendiges Muster das Schatten wirft, welche die Tiefe der Ornamente noch betonen.
2022 habe ich auf Einladung der Hochschule Pforzheim diesen Prozess mit Studenten erarbeitet.

Gegossene und gelötete Formen

Ich arbeite auf gegossenen Statuen und auf gelöteten Formen. Die gelöteten Formen sind aus Kupferblech. Gelötet sind beispielsweise die Stupas, das Khatwanga und der Kasten für Räucherstäbchen.

Wie wird die Stupa gemacht

Für die Stupa beginne ich mit eine Zeichnung. Dann suche ich eine passende Kristallschale für die Kuppel. Ich schneide die Kupferflächen und gehe zu einer Person, die diese zusammenlötet. Danach beginnt meine eigentliche Arbeit, das Filigran. Meist löte ich zuerst, die Fassungen für die Steine auf. Ich bringe Perldraht als optische Trennung, als geschwungene Blumenstiele und als Randverzierung auf. Danach kommen die spiralförmigen Außenformen die die feinen Filigranelelmente enthalten. Wenn ich mit dem Auftrag des Filigrans fertig bin, mache ich eine Absprache mit dem Galvaniseur zum Versilbern. In die versilberte Stupa setze ich die farbigen Steine. Und zum Schluss trage ich eine dünne Firniss Schicht auf. Wir nennen das “Oxidise“.

Der Prozess einer handgefertigten Statue

Für eine Statue wird erst eine Figur aus Wachs gefertigt. Diese wird für die Gussform gebraucht. Meine Figuren werden alle im traditionellen Wachsausschmelzverfahren (Lost Wax) gegossen. Ich habe einen Cousin väterlicherseits in Wachs arbeitet. Und ein anderer gießt die Kupferstatues. Ich suche mir eine Statue aus, mit der ich arbeite. Zum Beispiel habe ich sehr lange nach einer Namgyal Statue gesucht. Es gibt nicht immer alles und ich mag auch nur manche Figuren. Die suche ich. Diese Statue reinige ich erst mit Feuer und beginne dann den Prozess des Filigrans. Erst fixiere ich Perldraht und stärkeren Draht für die Außenformen. Dann bringe ich die Steinfassungen auf. Ich fülle die Außenelemente mit den fein gebogenen Filigran-Elementen und fixiere sie am Ende des Arbeitstags mit Hartlot im Feuer. Dieser Arbeitsschritt dauert einige Wochen. Wenn ich fertig bin, mache ich eine Absprache mit dem Galvaniseur um die Statue zu Vergolden und zu Versilbern. Im Anschluss geht sie zum „Face painter“ der das Gesicht in Gold fasst. Diese Bemalung ist empfindlich, deshalb wird sie separat verpackt. Im nächsten Schritt setzte ich die Steine und zum Schluss trage ich eine dünne Schicht Firniss auf. Das nennen wir “Oxidise“. Es sieht besser aus und schützt die Statue.

Ich verkaufe aus Deutschland

Unser Familienbetrieb war hauptsächlich auf China ausgerichtet. Wir wollten den Markt gerne erweitern. Es geht auch um das Überleben unserer Handwerkskunst. Einer von uns musste es versuchen. Und so bekam ich die Gelegenheit nach Europa zu reisen, mich dort umzusehen. Seitdem reise regelmäßig, jedes Jahr nach Deutschland. Ich spreche etwas Deutsch. Im Sommer 2022 habe ich mein Gewerbe, Yala Craft UG, registriert. Das bietet Verlässlichkeit im Handel und Versand und hat den Vorteil für EU Kunden, dass sie ohne Zollformalitäten bei mir kaufen können.